Kapitel
VI. Modersohnforschung als Schwerpunkt: Otto Modersohns
Frühwerk in Münster Paula Modersohn-Beckers
Verbindung zu Münster und Christian Modersohns Spätwerk
in Münster
Erforschung
des Frühwerks von Otto Modersohn in Münster
1884-89 Aufdeckung der Beziehung von Paula Modersohn-Becker zu
Münster, Errichtung des Modersohnweges am Aasee
1994 Darstellung des Münsteraner Spätwerks von Otto
Modersohns Sohn Christian
Kapitel
VI.1: Einführung
Es
ist schon ungewöhnlich,
wenn sich der primär ortsbezogene Mecklenbecker Geschichts-
und Heimatkreis um das
Frühwerk eines
bekannten deutschen Malers in
ganz Münster kümmert. Wir haben sein Frühwerk in
Münster von 1884-89 nach
neuen Kriterien
erforscht und
seit 1992 auf
ganz unterschiedliche Weise dargestellt.
Im Mittelpunkt stand dabei das Gemälde
„Sommerfreuden“ vor Haus Kump von 1889:
es hat einen besonderen Platz in
der Entwicklung Otto Modersohns, es ist für Mecklenbeck und
für Münster von besonderer Bedeutung – und deshalb
hat unser Verein unter seinem 1. Vorsitzenden Karlheinz Pötter
den Ankauf 2002 direkt aus Worpswede für die Stadt Münster
vermitteln können (Stadtmuseum Münster /
NRW-Stiftung)!
Fazit:
durch uns ist für
die ganze Stadt Münster ein wertvoller
Schatz von Ansichten deutlich
gemacht worden, besonders mit
dem letzten Münsteraner Gemälde „Sommerfreuden“
vor Haus Kump 1889. Die seit 1992 erfolgte vielseitige Darstellung
der Gemälde und der verschiedenen Wechselbeziehungen zwischen
Modersohns und Münster sind ein
wichtiger kultureller Baustein Münsters. Es
gibt kaum einen anderen Maler, der Münster mit seiner uralten
Naturlandschaft so intensiv in ca. 150 Ansichten dargestellt hat.
All dies haben wir aus Mecklenbeck mit unserem Verein und der Otto
Modersohn-Gesellschaft Fischerhude erstellt!
Kapitel
VI.2 bis VI. 6: Chronologische Darstellung der
Modersohn-Aktivitäten seit 1989
Kapitel
VI.2 1989 bis 1993:
Die
Erforschung des Frühwerks des bekannten Malers ist seit 1989
ein Schwerpunkt des Vereins und seines 1. Vorsitzenden mit
folgenden Ergebnissen:
08.04.1989:
Frühwerkausstellung Otto Modersohn mit den Münstergemälden
in Fischerhude: Überraschung:
Münsteraner Motive noch heute identifizierbar nach
Malstandorten, Beginn mit Haus Kump und Herbstbild.
WN
17.4.1989: Besprechung
der
Mecklenbecker Ausstellung mit erstmaligem Einbezug von Otto
Modersohns "Sommerfreuden vor Haus Kump" von 1889
1989-92:
Identifizierung von ca. 200 Ansichten Otto Modersohns in Münster
nach Malstandorten. Von Mecklenbeck aus mit 20 anderen
Heimatvereinen im Stadtheimatbund: aus Tagebüchern,
Übersichtsseiten und den Motiven selbst: Enge Zusammenarbeit
mit Familie Christian Modersohn (Sohn aus 3. Ehe Otto
Modersohns mit Louise Breling) und der Otto-Modersohn-Gesellschaft
Fischerhude. Umbenennung eines Modersohn-Gemäldes im
WLM Münster: nicht: Ansicht bei Worpswede, sondern
Mecklenbeck bei Haus Kump.
Einladungskarte
zu
Otto-Modersohn-Ausstellung am 1.10.1992
|
1992:
Umbenennung eines
Otto-Modersohn-Gemäldes im Westfälischen
Landesmuseum
1.10.1992:
Eröffnung
der
Modersohn-Ausstellung im völlig überfüllten
Foyer des Stadtmuseums
|
1992:
Ergebnis: Buch: Otto Modersohn in und um Münster, 1884-89 von
Karlheinz Pötter mit
der Modersohn-Gesellschaft Fischerhude, dem MGHK und dem
Stadtmuseum Ausstellung
nach dem Buchkonzept im
Stadtmuseum Münster Aufdeckung der deutlichen Beziehung
Paula Modersohn-Beckers zu Münster mit
eigenem Kapitel im Buch, enge gute Zusammenarbeit mit Tille
Modersohn, Tochter von Otto und Paula Modersohn
MZ
3.10.1992: Zur Modersohn-Ausstellung
im
Stadtmuseum
1992:
Gedenkfeier von
uns im WLM Münster zum 85-jährigen Todestag von Paula
Modersohn-Becker
1992
ff.: Häufige Besuche von Kh. Pötter bei Mathilde
Modersohn, Tochter
von Paula und Otto Modersohn. Im Hintergrund bekannte Gemälde
ihrer Mutter, u.a. Selbstportrait mit Iris
WN
8.10.1992: Besprechung der Ausstellung.
Kapitel
VI.3: 1993 / 94: Modersohn-Wanderungen, Modersohnweg,
Christian-Modersohn-Ausstellung mit Münster-Gemälden
1993:
10 Wanderungen auf Otto Modersohns Spuren in und um Münster
zum 1200-Jährigen der Stadt Münster, Christian
Modersohn zeichnet Vereinssymbol (Titelbild) und schafft Teil
seines Spätwerks in Münster 1993/94.
WN
16.6.1993: Vorstellung einer
der zehn Modersohn-Wanderungen.
1994:
Christian Modersohn malt
ein eigenes Spätwerk in Münster am Aasee, er steht am
Namensschild mit einem Gemälde von ihm auf der Staffelei.
1994:
Christian Modersohn malt Haus Kump: 105
Jahre nachdem sein Vater sein bekanntes Gemälde
"Sommerfreuden" hier gemalt hatte. Einmalig
in Deutschland: Vater und Sohn malen am selben Malstandort im
Abstand von 105 Jahren!
1994:
Ausstellung Christian Modersohn: Aquarelle aus Münster und
Querschnitt seines Lebenswerks (als erster auswärtiger
Künstler im Bürgersaal des Rathauses).
MZ
6.5.1994: Vorstellung der Christian-Modersohn-Ausstellung
in
der Bürgerhalle des Rathauses.
27.05.1994:
Einweihung des Paula- und Otto Modersohnweges am Aasee, Grußwort
und Besuch von Lew Kopelew, Tille und Christian Modersohn,
Faltblatt dazu, Heft 21: Der Modersohnweg am Aasee
Der
russische Bürgerrechtler Lew Kopelew besucht die
Christian-Modersohn-Ausstellung und den Modersohnweg und schreibt
zu dessen Einweihung ein eigenes Grußwort zur Geschichte
der Stadt Münster und ihrer zwei wichtigsten Künstler:
Annette von Droste-Hülshoff und Modersohns (Siehe: III 5,
Lew Kopelew)
WN
28.5.1994: Zur Einweihung des
Modersohnweges am Aasee.
Kapitel
VI.4: 1995 bis 1999: Besuche, Bücher mit Modersohn-Bezug,
Modersohn-Raum
1995:
Besuch der Modersohngesellschaft mit Führung durch uns in
Münster.
1995:
Empfang der Otto-Modersohn-Gesellschaft im Friedenssaal der Stadt
Münster durch
Frau Bürgermeisterin Hildegard Graf. (Mit Christian und Anna
Modersohn, Mitte rechts)
1996:
Verdeutlichung der Bedeutung des Gemäldes „Sommerfreuden“
vor Haus Kump 1889: letztes
Werk der Münsteraner Frühzeit, dabei Ringen um
künstlerische Eigenständigkeit, letztes Werk vor
Worpswede
1996:
zum 80. Geburtstag von Christian Modersohn erschien 1996: Für
Christian Modersohn: Ein Lesebuch in Freundschaft. Einleitung Lew
Kopelew, Texte von Hans Koschnick, Helmut Schmidt, K. Radziwill,
R. Speckmann u. a. mit: Die Malerfamilie Modersohn und Münster
von Kh. Pötter S. 96-99, und weitere Fotos.Verlag Atelier im
Bauernhaus, ISBN 3-88132610-3
1997:
Aquarell Christian
Modersohn: Hof Hesselmann
1998:
neues Mecklenbeck-Buch: mit eigenem Modersohn-Kapitel,
Teilveröffentlichung
unbekannter
Briefe von Paula Modersohn-Becker und R. M. Rilke von
1899/1901. Farbige Erstveröffentlichung von Paulas Gemälde
„Verkündigung“ aus dem Vatikan.
1998:
Modersohnraum im Hof Hesselmann mit Büste von Otto Modersohn
(Kopie
der Büste von Wilhelm Wulff, Soest 1942). Im Rahmen rechts:
Foto von Paula Modersohn-Beckers Gemälde "Verkündigung"
aus dem Vatikan mit ihren Textstellen aus Briefen an Otto
Modersohn und Rainer Maria Rilke zu dem Thema im Dezember 1900.
(Dazu ausdrückliche Genehmigung der vatikanischen Museen zu
Wiedergabe, hier und im Buch 1998, sowie auf einer Tafel am
Modersohnweg) An der Hinterwand Fotos der drei Gemälde aus
dem Aatal. Weitere Ausstellung zu Christian Modersohn in der
Galerie König.
Kapitel
VI.5 2001 / 02: Lesung 125. Geburtstag Paula M.-B. und Rilke,
Ankauf Gemälde "Sommerfreuden" vor Haus Kump
(1889)
2001:
Lesung zum 125. Geburtstag von Paula Modersohn-Becker und R. M.
Rilke im
Hof mit z.
T.
unveröffentlichten
Briefen und Texten
der
beiden aus den Jahren 1900/01; Identifizierung
eines
bis dahin unbekannten Rilke-Hauses
in Berlin
MZ
14.2.2001: Zur 125-jährigen Gedenkveranstaltung.
WN
13.2.2001: Zur 125-jährigen Gedenkveranstaltung.
2002:
Vermittlung des Ankaufs des Gemäldes „Sommerfreuden“
vor Haus Kump 1889 aus Worpswede an das Stadtmuseum / Stiftung
NRW durch uns, besonders durch die Beziehungen des 1.
Vorsitzenden Kh. Pötter, Faltblatt dazu, gemeinsamer
Nutzungsvertrag, Tafel dazu am Bild.
Prospekt
zum Gemälde im Stadtmuseum, Text Kh. Pötter.
Kapitel
VI.6 2003 bis 2012: Gedenktage, Besuche, Veröffentlichungen,
Wanderungen, Ausstellungen
2003:
Buch Münster-Mosaik des Stadtheimatbundes Münster:
Darstellung unserer Modersohntätigkeiten.
2004: 12.
Tafel am Modersohnweg: 1889-1994: Vater Otto und Sohn
Christian malten am selben Standort bei Haus Kump in
Münsters Aatal mit 105 Jahren Abstand!
Das
ist einmalig in der deutschen Kunstgeschichte!
2004:
12. Tafel: v.l.
Hans Korte, Christian Modersohn, Karlheinz Pötter,
Bürgermeister Günther Schulze-Blasum, Mathilde Brüning
2004:
Frühwerkausstellung Otto Modersohns in Fischerhude: Eröffnung
mit Rede Kh. Pötter zu den Modersohnaktivitäten in
Münster.
2005:
Besuch der
Modersohn-Gesellschaft, Ausstellung
von
Münster-Aquarellen von Christian Modersohn bei der 2.
Kunstausstellung im Hof, Lesung
zu
Paula Modersohn-Becker: 100 Jahre gezeichnete Postkarte aus
Münster.
2001
bzw. 2006: 85.
bzw. 90. Geburtstag von Christian Modersohn mit besonderen
Geschenken von uns, u.a. vier Linden am Museum in Fischerhude in
Erde von Modersohn-Malstandorten in Westfalen zur Verbindung
zwischen hier und dort.
2007:
100. Todestag Paula Modersohn-Becker: Fotoausstellung:
Tochter Tille Modersohns Wohnungen mit ca. 70 Gemälden ihrer
Eltern Paula und Otto. Gedenkveranstaltung zur Verbindung
Paulas zu Münster und zu neuen Aspekten der
Paula-Ausstellungen. „Unser“ Kump Gemälde von
Otto Modersohn zur Ausstellung in Hannover: im Ausstellungskatalog
als erste Abbildung.
Otto
Modersohn: Südliches Aatal vor dem Aegidiitor in Münster
1888 (Bergwall von Belagerung 1660).
2008:
Vorstellung weiterer Otto-Modersohn-Gemälde von Münster:
Mecklenbeck von Haus Kump aus, südliches Aatal vor dem
Aegidiitor, Blick vom Wohnhaus Modersohns an der Friedensstraße
auf Münster und Zweitfassungen anderer Gemälde.
Erstanden
von Modersohns auf Auktionen, weil im Modersohn-Buch von Münster
1992 auch viele Skizzen / Zeichnungen nach Malstandorten
identifiziert wurden und somit bekannt sind. Demnach müsste
es vor allem im südlichen Aatal weitere Gemälde geben.
Ein solcher Auffindungsvorgang ist recht selten. Die obige
Darstellung des Bergwalls (Staudamm) von 1660 ist seine einzige
Abbildung und zeigt, dass Malerei auch historische Aufgaben
erfüllen kann.
2009:
Eröffnung der Ausstellung: 125 Jahre Malerei in Mecklenbeck,
Beginn 1884 mit einem Aquarell und einer Zeichnung von Otto
Modersohn.
Mecklenbecker
Schätze Neue Ausstellung in Hof Hesselmann Zur
Eröffnung der Ausstellung schrieb Christian Modersohn ein
eigenes Grußwort.
24.
Mai 2009: Wanderung zum 15-Jährigen des Modersohnweges am
Aasee
Jedes
Jahr mehrere Wanderungen auf dem Modersohnweg mit ganz
unterschiedlichen Gruppen: Vereine aus Orten, spezielle
Interessengruppen, Stiftung NRW und andere.
24.12.2009:
Unser Münsteraner Freund Christian Modersohn stirbt
mit 93 Jahren. Wir haben in und für Münster und
Modersohns viel gemeinsam geschaffen. Danke!
2012:
Mai: Erweiterung des Modersohn-Museums in Fischerhude: Mehrere
Münster-Bilder von Otto Modersohn sind
kontinuierlich zu sehen.
2012:
Sommer: Drei Jubiläen: Vor 125 Jahren, 1887, fand Otto
Modersohn das Motiv vor Haus Kump, vor 20
Jahren eröffneten wir am 01.10. die Modersohn-Ausstellung mit
dem Buch von Kh. Pötter im Stadtmuseum. Vor zehn
Jahren stellten wir das frisch aus Worpswede erworbene Gemälde
"Sommerfreuden vor Haus Kump" im Stadtmuseum vor.
2012
erneuerten wir die Modersohn-Weg-Tafeln. 09.09.2012:
Zwei Vorträge zum Wirken der Modersohns
in
Münster von Kh.
Pötter im
Stadtmuseum (plus erneute Fahrt nach Fischerhude).
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